"Spinnennetz", Social Mobility und (innere) Stimme

Zugunsten der Lesbarkeit haben wir z. T. auf geschlechtsspezifische Schreibweise verzichtet.
Wir bitten um Ihr Verständnis.

Tipp 1: Passion und Bauchgefühl

Suchen Sie sich einen Beruf, ein Studium, einen Schwerpunkt, der Sie interessiert, der Sie jeden Tag gedanklich fesselt und beschäftigt, der dazu führt, dass Sie die Zeit vergessen und dass Sie sich täglich aufs Neue freuen, sich damit auseinanderzusetzen und: bei dem Sie sich vorstellen können, zum Marathonläufer zu werden – eine lebenslange Passion, die Ihnen auch mit x Jahren Freude bereitet.

Tipp 2: Risiko und Experimentierfreude

Nutzen Sie die Zeit der Ausbildung und probieren Sie aus, was Ihnen Spaß macht – ein Unternehmen, ein Start-up, eine Kanzlei, Ausland, ein LL.M, wissenschaftliches Arbeiten. Sie dürfen auch Rückschläge erleben. Denn aus Fehlern lernen Sie und kommen sogar gestärkt daraus hervor. Verlassen Sie eingefahrene Wege und wagen Sie Neues. Gut ist, was gut für Sie ist.

Tipp 3: Zeit ist relativ

Ein Jahr in der Ausbildung im Studium scheint viel – deshalb auf ein Auslandsjahr verzichten, keinen LL.M. machen, keine Promotion oder sich nicht ein Jahr sozial engagieren – nein! Denn was ist ein Jahr im Verhältnis zu dem Berufsweg und den neu eröffneten Möglichkeiten, die sich vor Ihnen auftun? Sammeln Sie so viele unterschiedliche Erfahrungen wie möglich. Sie lassen sie reifen und machen Sie zu einer spannenden, vielfältigen Persönlichkeit. Welcher Arbeitgeber will das nicht?

Tipp 4: Think out of the Box

Nutzen Sie Chancen, um sich mit dem Thema Innovation zu beschäftigen, sei es während des Studiums, beim Einstieg oder der täglichen Arbeit. Nicht stehenzubleiben, stets zu hinterfragen, Neues zu entwickeln und mitzugestalten, auch einmal einen Schritt zurückzugehen, um dann weiter nach vorne zu schreiten. Wer frisch denkt und auch einmal ,aneckt', entwickelt neue Lösungen, an die man heute vielleicht noch nicht denkt – für Sie selbst, Ihre Karriere und Ihren künftigen Arbeitgeber.

Tipp 5: Social Mobility: Achten Sie (nicht nur) auf sich – sondern auch auf andere

Überlegen Sie, wie Sie sich früh auch für andere stark machen können. Wie können Sie Menschen helfen, die es weniger gut getroffen haben, die von Ihrer Unterstützung profitieren könnten? Die Möglichkeiten sind vielfältig – von der Mentorenrolle über juristische „Nachhilfe“. Was auch immer es ist, unterstützen Sie. Sich gegenseitig zu helfen und gemeinsam ein starkes Team zu werden, weiß Ihr Arbeitgeber zu schätzen.

Tipp 6: Nachhaltigkeit – gut Ding will Weile haben

Auch wenn Vieles schnelllebig ist. muss man manchmal Dinge mit Geduld und nachhaltig betreiben, dranbleiben und überlegen, wie wir unsere Welt mit unseren Möglichkeiten ein wenig besser machen können. Das ist Teil der Verantwortung eines jeden – und bereichert!

Tipp 7: Bauen Sie Ihr eigenes „Spinnennetz“

Networking ist alles – neue Kontakte, inspirierende Gespräche, Mentoren, die unterstützen, fachlich und persönlich voneinander zu lernen und jemanden zu finden, der Sie "upliftet" – bis Sie es vielleicht einmal später mit einer Nachwuchskraft tun.

Tipp 8: "WellBeing": Your Inner Voice

Achten Sie auf sich und Ihre Gesundheit, denn nur so gelingt es Ihnen langfristig, nachhaltig Ihren Weg zu gehen, wohin auch immer dieser Sie führen wird. Brauchen Sie einen Sabbatical, suchen Sie eine Teilzeitstelle, ist Ihnen Netzwerken wichtig, motiviert Sie ein tolles Team? Hören Sie auf Ihre innere Stimme und balancieren Sie das gut aus – dann haben Sie und Ihr Arbeitgeber langfristig Freude.

Tipp 9: Gesucht, gefunden – der Mensch Ihrer Wahl

Hatten Sie das Glück, einen Lehrer an Ihrer Seite zu haben, der Sie gefördert und gefordert hat oder vielleicht einen Trainer, der Sie richtig eingeschätzt und an richtiger Stelle ,platziert' hat? Ein guter Mentor ist Gold wert.

Tipp 10: Go back to start

Sie haben vor lauter Tipps vergessen, warum Sie jeden Tag tun, was Sie tun? Dann noch ein letzter Tipp: Zurück zu Tipp 1.

Und zu guter Letzt: Viel Freude, bei allem was Sie tun. Bleiben Sie sich treu!

Zur Autorin

Claudia Trillig ist Director HR von Baker McKenzie Deutschland. Bevor sie 2001 bei Baker McKenzie in Frankfurt startete, war sie knapp zehn Jahre bei der heutigen Daimler AG tätig. Nach ihrem Einstieg im Mercedes-Benz Traineeprogramm war sie in unterschiedlichen HR Rollen im In- und Ausland tätig, zuletzt als Leiterin Internationale Führungsnachwuchsgruppe bei Daimler Chrysler.